
Schwarz auf Weiß
14.03.2019Kreis Groß-Gerau: Jobcenter fördert Langzeitarbeitslose
Die Einstellung ist entscheidend

KREIS GROSS-GERAU – Dass Andreas Gronkowski (50) seit mittlerweile fast zwei Jahren wieder einer festen Beschäftigung nachgehen kann, hat er neben seiner positiven Einstellung auch einer intensiven Förderung durch das Kommunale Jobcenter Kreis Groß-Gerau zu verdanken. Ermöglicht wurde diese durch eine Beteiligung des Jobcenters an einem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales initiierten Programm zur „Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“. Die Finanzierung erfolgte hierbei aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie des Bundes.
Andreas Gronkowski passte gut in die Zielgruppe des Programms, das bis Juli 2017 teilnehmenden erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit mindestens zwei Jahren Arbeitslosigkeit, und andererseits potentiellen Arbeitgebern die Chance eröffnete, neue Wege miteinander zu wagen. Dabei setzte das ESF-Programm auf eine intensive und bewerberorientierte Stellenakquise durch eigens für das Projekt eingestellte Betriebsakquisiteure und eine engmaschige Begleitung der Arbeitnehmer durch professionelle Coaches.
Andreas Gronkowski hatte sich zuvor mehrere Jahre vergeblich um eine Neuanstellung bemüht; gesundheitliche Einschränkungen wogen im Bewerbungsprozess jedoch immer stärker als sein Know-How als Fachkraft: „In meinem Alter und als gelernter Dachdecker hatte ich es mit meiner künstlichen Hüfte nicht leicht, wieder einen Job zu finden. Doch für mich stand fest: Ich will wieder etwas schaffen“, bringt Andreas Gronkowski es auf den Punkt und fährt fort, „als Vater bin ich ja schließlich auch ein Vorbild für meine Kinder. Was sollen die denken, wenn der Papa den ganzen Tag zuhause rumsitzt?“
Mit dieser persönlichen Motivation überzeugte er denn auch Stanislav Strumenow und Thomas Iffland, die beiden Geschäftsführer der Armbrust Gebäudedienste GmbH. Das in Groß-Gerau ansässige Unternehmen, das aktuell 80 Mitarbeitende zählt, legt Wert auf eine familiäre Arbeitsatmosphäre, und die Geschäftsführung ist der Überzeugung, dass jeder, der wirklich arbeiten möchte und mit seiner inneren Haltung überzeugt, eine neue Chance verdient hat: „Wir sind in unserer Branche auf Fachkräfte angewiesen, und dennoch sind es nicht allein die vorhandenen Kenntnisse, der Berufsabschluss und der berufliche Werdegang, die ausschlaggebend sind. Uns ist wichtig, welche Einstellung zur Arbeit und zum Unternehmen ein potentieller Mitarbeiter zeigt und wie er sich auf der Arbeit präsentiert“ sagt Thomas Iffland. Mit seiner Motivation konnte Andreas Gronkowski hier punkten, und beide Geschäftsführer loben „Andy“, wie er im Unternehmen von allen genannt wird, wegen seinen guten, soliden Leistungen und seiner Zuverlässigkeit.
Schlussendlich profitieren beide Seiten: Menschen ohne Arbeit und regionale Arbeitgeber, denn für beide stellt die enge Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und den Coaches eine große Unterstützung dar. „Wir können hier vor Ort auf verschiedene Förderinstrumente zurückgreifen“ führt die Jobcenter-Projektleitung des ESF-Programms, Sabine Reimund aus, und fährt fort, „auch nach Beendigung der ESF-Förderung ist es uns möglich, beispielsweise durch das neue Teilhabechancengesetz, Personen bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und darüber hinaus ganzheitlich beschäftigungsbegleitend zu unterstützen.“
Interessierte Arbeitgeber können sich zu Förderfragen des Teilhabechancengesetzes gern unter der Rufnummer 06142/17766-133 an den Arbeitgeberservice des Kommunalen Jobcenters Kreis Groß-Gerau wenden.