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Schwarz auf Weiß

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21.03.2017Odenwaldkreis: Erster Durchgang der Maßnahme „Migrantinnen-Coaching“ erfolgreich beendet

Höhere Chancen für Migrantinnen auf langfristige Integration in Arbeit durch Sprach- und Qualifikationsförderung

Unter dem Namen „Migrantinnen-Coaching“ führt das Kommunale Job-Center des Odenwaldkreises seit September 2016 eine Maßnahme durch, die sich speziell an erwerbsfähige arbeitslose Migrantinnen mit geringen Deutschkenntnissen richtet. Mit der Umsetzung der Maßnahme beauftragte das Kommunale Job-Center des Odenwaldkreises die F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt. Das Projekt, gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, bot im ersten Durchgang der Maßnahme, der bis Ende Februar dieses Jahres stattfand, 20 zugewiesenen Teilnehmerinnen umfassende Unterstützung bei der Reduzierung ihrer Sprachhemmnisse und vermittelte zugleich praktisches Wissen zu Bewerbungs- und Arbeitsabläufen in Deutschland.

Schwerpunkte der Maßnahme sind zudem die Vermittlung deutscher Werte, der Kultur und Umgangsformen, die Stärkung und Entwicklung interkultureller Kompetenzen sowie von Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit oder strukturiertes und methodisches, selbstständiges Arbeiten. Diese Kenntnisse und Fähigkeiten werden in Workshops, Gruppenarbeiten und durch Rollenspiele aufgebaut und vertieft. Die persönliche Ausgangssituation und das berufliche Ziel der einzelnen Teilnehmerinnen werden dabei stets berücksichtigt.

Exemplarisch für die Teilnehmerinnen und die Arbeit in der Maßnahme ist der Fall einer aktuell 35-jährigen Frau, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat auf der Balkanhalbinsel floh und 2014, ohne Deutschkenntnisse, Berufsausbildung oder einen in Deutschland anerkannten Schulabschluss, in den Odenwaldkreis kam. Hier bekam sie in rascher Folge drei Kinder und widmete sich seitdem ihrer Aufgabe als Hausfrau und Mutter. Durch das Angebot des Kommunalen Job-Centers an der Maßnahme „Migrantinnen-Coaching“ teilzunehmen, erhielt sie die Möglichkeit, ihre Sprachdefizite zu minimieren, sich neuen Herausforderungen zu stellen und ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz im Odenwaldkreis perspektivisch zu erhöhen.

Zu Beginn der Maßnahme wirkte die Teilnehmerin aufgrund schwacher mündlicher und schriftlicher Deutschkenntnisse sowie langer Familienphase noch sehr verunsichert und lernungeübt. Auch hatte sie keinerlei Kenntnisse über versicherungspflichtige Arbeitsplätze, Einstellungs- und Bewerbungsmodalitäten oder berufliche Ausbildungs-, Fort- oder Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland. Begriffe wie „lebenslanges Lernen“ oder „Industrie 4.0“ waren ihr gänzlich fremd. Im Rahmen der Maßnahme konnte das Dozententeam der F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH eine kontinuierlich steigende Lernkurve beobachten. Tat sich die Teilnehmerin anfangs noch sehr schwer mit Schreib- und Leseübungen, konnte sie im Maßnahmeverlauf ihr Arbeitstempo sukzessive steigern und ihre mündlichen und schriftlichen Deutschkenntnisse deutlich verbessern. Zudem machte sich die Teilnehmerin mit dem Computer vertraut und eignete sich dabei Grundkenntnisse in der Textverarbeitung, im Schreiben von Onlinebewerbungen sowie in der Stellenrecherche bei Jobbörsen und in relevanten Medien an.

Erste Erfolge zeigten sich in der Resonanz auf die von ihr verfassten Bewerbungen. Drei der angeschriebenen Unternehmen signalisierten die Möglichkeit auf einen Arbeitsplatz zu einem späteren Zeitpunkt. Aus Sicht der Teilnehmerin ist dies ein sehr gutes Ergebnis. Insgesamt hat die Maßnahme ihr zu einer merklich höheren sprachlichen und medienbezogenen Kompetenz und stärkerem Selbstbewusstsein verholfen, was auch in der deutlich gesteigerten Eigeninitiative in Bezug auf Arbeitssuche und soziale Integration sichtbar ist.

Damit auch weitere Migrantinnen eine solche Chance bekommen, wurde die Maßnahme vom Kommunalen Job-Center verlängert und wird im zweiten Durchlauf bis Ende August 2017 weiterhin bei der F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt angeboten.

Fragen zur Maßnahme beantworten die zuständige Verantwortliche im Kommunalen Job-Center Cornelia Wind, Telefon: 06062/ 70-1501, E-Mail c.wind@odenwaldkreis.de sowie Ursula Schmidt, F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt, Telefon: 06061/ 943717 oder per E-Mail: ursula.schmidt@fuu.de

Der Odenwaldkreis nimmt seit 2005 die Aufgaben der Grundsicherung für Arbeit (SGB II) in alleiniger Zuständigkeit als zugelassener kommunaler Träger wahr und hat hierzu das Kommunale Job-Center gegründet. Das Kommunale Job-Center arbeitet hierbei sehr eng und konstruktiv mit den regionalen und überregionalen Beteiligten des örtlichen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes zusammen, insbesondere mit den Anbietern von Eingliederungsmaßnahmen und Trägern der freien Wohlfahrtspflege.

64711 Erbach, 21.03.201, Jana Brendel, Öffentlichkeitsarbeit der InA gGmbH


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Teilnehmerinnen des Fahrradkurses beim Arbeitskreis Asyl in Maintal

27.10.2022
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04.10.2022
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Bei der Computerübergabe dabei waren am Donnerstag (von links): Maxim Djakov, Anja Romeika (Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V.), Patrick Friedrich (Fachanleiter im Projekt „Computer für alle“, Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V.), Jascha Solinger (Teamleitung Systemadministration-IT, Kommunales Jobcenter Kreis Groß-Gerau) und Iris Alt (Geschäftsführerin, Initiative Arbeit im Bistum Mainz e.V.).


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